#ATHLETES

Ein Inselausflug

An Island Excursion

Fotos und Geschichte von Felix Burke

Hast du gewusst, dass gebratene Taranteln auf den Straßen Kambodschas als Delikatesse gelten? Was man zu schätzen weiß, ist alles eine Frage der Umstände, in denen man sich befindet. Und dieses Prinzip gilt auch für eine Gruppe dreckiger Bikepacker. Nach 7 Stunden im Sattel an einem heißen Tag ist ein Tankstellen-Burrito, der am Straßenrand gegessen wird, eine Delikatesse.

Greg Day eats a sandwich

Rocky Mountain Solo

Letztes Jahr, als wir zu unserem ersten Bikepacking-Abenteuer aufbrachen, haben wir jede Menge Tankstellenfutter gegessen. Unvorbereitet und voller Übermut reisten wir damals in den ersten 13 Tagen des Juli 2020 von Squamish nach Calgary. Trotz des miserablen Wetters und vieler, vieler falscher Abzweigungen hatten wir eine tolle Zeit! Es hat uns sogar so gut gefallen, dass wir beschlossen, in diesem Sommer ein weiteres Abenteuer zu unternehmen. Diesmal haben wir uns vorgenommen, Vancouver Island zu umrunden. Vom 1. bis 10. Juli legten wir 1300 km rund um Vancouver Island zurück und erkundeten dabei sowohl die abgelegenen Industriestädte an der Westküste der Insel als auch die entspannten Inselgemeinden der Ostküste.

The riders on the Island Excursion

Unsere Crew bestand aus Quinn Moberg, Greg Day, Colin Vankervel und mir (Felix Burke), allesamt derzeitige oder ehemalige Profi-Rennfahrer aus dem Rocky Mountain Factory Team. Irgendwie haben wir vier das Erwachsenwerden verpasst, was dazu führte, dass es während der gesamten Reise kaum zu ernsthaften Gesprächen kam. Trotz müder Beine, Sonnenbrand und Schlafmangel haben wir die ganze Zeit gelacht.

A map of the route

Die Route führte uns auf der Westseite der Insel zu unserem nördlichsten Punkt, nach Raft Cove. Von dort aus fuhren wir den Island Highway an der Ostküste hinunter nach Campbell River und beendeten unsere Route über Quadra Island und Cortes Island mit ein paar Tagen Fahrt entlang der Sunshine Coast zurück nach Squamish.

Rolling into Port Renfrew

Riding a gravel road

Riding a gravel road

Da die Westseite der Insel so abgelegen ist, mussten wir einige Wassertaxis anheuern, um Einbuchtungen zu überqueren, zu denen es keine Straßen gibt. Die Fahrräder und das Gepäck auf ein Boot zu verladen, war ein einzigartiges Erlebnis, und die Segelfahrt entlang der Küste bot uns eine großartige Gelegenheit, die wilde und fantastische Natur zu sehen, für die Vancouver Island bekannt ist.

Quinn Moberg on a water taxi

Rocky Mountain Solo on a water taxi

Beautiful BC Coastal Landscape

Greg Day and Colin Vankervel ride the water taxi

Group photo on a water taxi

Wir beschlossen, Raft Cove zu unserem Umkehrpunkt zu machen, weil wir Stories über den schönen weißen Sandstrand und die großen Wellen gehört hatten, die sich an diesem abgelegenen Ort verbargen. Diese Stories verliehen ihm eine geheimnisvolle Anziehungskraft, der wir nicht widerstehen konnten. Es war schon schwer genug, nach 7 Tagen auf dem Fahrrad zum Ausgangspunkt des Trails zu gelangen, aber um die Bucht selbst zu erreichen, mussten wir unsere Bikes im Busch verstecken und 2 km mit unserer Campingausrüstung einen schlammigen und technischen Pfad entlangwandern. All die Anstrengungen, die damit verbunden waren, diesen Ort zu erreichen, machten ihn umso besonderer.

Camp site

Quinn Moberg carries is bike to the secret spot

Path to the secret spot

Quinn relaxes on a beach

BC West Coast Beach Landscape

Unterwegs begegnete man exzentrischen Gestalten, wie zum Beispiel Simon, dem Bärenjäger aus Zeballos, und Martin, dem neuen Besitzer des Holberg General Store. Als wir Martin zum ersten Mal trafen, waren er und sein Sohn gerade auf dem Weg, einen Walschädel von einem abgelegenen Strand zu holen. Als wir später am Tag in der Raft Cove ankamen, überraschte uns dort ein enthaupteter Walkadaver, bei dem der Schädel vom Körper abgetrennt war.

Greg, Quinn, and Colin ride accross an old train bridge

Gravel riding

Gravel riding

A Rocky Mountain Solo loaded with bikepacking bags

Beim Bikepacking geht es vor allem darum, den normalen Alltag hinter sich zu lassen. Es geht darum, seine Tage draußen zu verbringen, auf dem Fahrrad, und für neue Erfahrungen offen zu sein. Nach dieser zweiten Reise ist es schwer zu sagen, ob wir das Bikepacking jetzt besser im Griff haben, aber eines ist sicher: Wir waren noch gar nicht lange zu Hause, da haben wir schon begonnen, vom nächsten Abenteuer zu träumen!

Colin wades through a river with his bike on his shoulder

Quinn wrings the sweat out of his hair

Greg Day on the hood of an abandoned car