Geschrieben von Eric Melson
Darf ich mal kurz ehrlich sein? Mountainbiken ist harte Arbeit, mit jeder Menge Hürden für Einsteiger... Man braucht Ausdauer, Mut, Entschlossenheit und Selbstvertrauen, um zu wachsen und sich so weit zu entwickeln, dass man als Fahrer tatsächlich Spaß hat, anstatt um sein Leben zu fürchten. Als PMBIA- und BICP-zertifizierter Fahrtrainer und Inhaber eines Mountainbike-Coaching- und Guiding-Unternehmens, Ride Montana, vermittle ich, was man braucht, um jede Fahrt voll und ganz zu lieben. Dabei habe ich Fortschritte und bahnbrechende Erfolge miterlebt, die so erfüllend sind, dass ich einfach nicht genug bekommen kann.
Ich möchte hier kurz auf den Aspekt der Selbstständigkeit beim Mountainbiken eingehen. Wenn man auf eine Fahrt vorbereitet ist und über die grundlegenden Tools und Kenntnisse verfügt, kann man sich ganz auf das Fahren konzentrieren und es genießen, weil man weiß, dass man im Falle des Falles in der Lage ist, sich mit Geschick und logischem Denken aus einer potenziell brenzligen Situation zu befreien.
Um dies zu vermitteln, veranstalte ich unter anderem „Winterwartungskurse“ mit meinem Jugend-Enduroteam Ride Montana Racing. Während der langen Wintermonate hier in Montana treffen wir uns alle zwei Wochen bei unserem örtlichen Rocky-Händler, Missoula Bike Source, um die Begeisterung für Bikes aufrechtzuerhalten und das Selbstvertrauen rund um Radreparaturen zu stärken.
Jedes Treffen hat ein bestimmtes Thema. Als es zum Beispiel um Bremsen ging, haben wir eine komplette Scheibenbremsanlage zerlegt – wir haben die Kolben aus dem Bremssattel ausgebaut und den Hauptzylinder vom Hebel entfernt und dann alles wieder eingebaut und das System entlüftet. Außerdem haben wir die Funktionsweise der Hydraulik, häufige Fehler und die Fehlersuche bei Bremsproblemen besprochen und schließlich gelernt, wie man Bremsen so repariert und wartet, dass sie zuverlässig sind.
In diesem Winter haben wir eine Menge gängiger Reparaturthemen behandelt, von Bremsen, Wartung von Federungssystemen, Austausch von Schwenklagern, schlauchlosen Reifen und Reifeneinlagen bis hin zum Zentrieren von Rädern. Wir haben uns grundlegende Komponenten angeschaut, die versagen können und dies auch tun, und dann ein grundlegendes Verständnis dafür entwickelt, wie man Probleme diagnostiziert und behebt, damit wir Stress und Unheil vermeiden, wenn während einer Fahrt etwas schief geht – denn wir wissen, wie das System funktioniert und wie man es repariert.
Mountainbiken ist hart, keine Frage. Aber wenn man sich den vielen Facetten und Aspekten des Mountainbiking mit ein wenig Neugier nähert, können sie zu Lernmöglichkeiten für alle werden, die ihr Selbstvertrauen auf und abseits des Bikes stärken möchten. Frage bei deiner Werkstatt vor Ort nach, ob sie Wartungskurse anbietet. Bitte deine radbegeisterte Kameradin, die ständig an ihrem Bike herumtüftelt, dir zu erklären, was sie tut und warum. Und vor allem: Schnapp dir ein paar Werkzeuge und mach dir die Hände schmutzig! Um etwas zu lernen, muss man es selbst tun, und, sofern du nicht gerade mit der Säge auf dein Bike losgegangen bist, kann jede gute Werkstatt alle Fehler, die du dabei machst, beheben. Und hoffentlich nehmen sie sich dort auch die Zeit, dir die Sache zu erklären, damit du sie besser verstehst.
Die Bikesaison steht vor der Tür. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, um zu lernen, wie man einen Reifen aufzieht, die Kabelspannung einstellt, die Kette wechselt oder Bremsbeläge austauscht. Ich kann dir eines garantieren: Je mehr du über die Funktionsweise deines Bikes weißt, desto weniger stressig werden Reparaturen auf dem Trail und desto mehr kannst du das Fahren nach dem Motto „Love The Ride“ wirklich genießen.